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Im Steilhang der Zeit

Im Steilhang der Zeit

Nikolaus Cybinski
Im Steilhang der Zeit
Aphorismen 2004 – 2010
96 Seiten
Klappenbroschur
Format: 12 x 21 cm
ISBN 978-3-922107-89-7

Preis
EUR 14,80
CHF 19,00


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Auszug

Aus dem Vorwort von Otto Jägersberg:
ALLES SO KURZ UND KLUG, MAL VERSÖHNLICH UND altersmild, dann hauend und stechend, und immer bereit, sich in lustvollen Schleifen auch um Kalauer zu schmiegen. Er sieht was, er denkt was, und das verdampft er weitergehend zur kurzen Form. Nur nicht viele Worte machen. Ein guter Gedanke findet oft aus vielen Worten nicht mehr heraus. Er bewährt sich in wenig Worten. Der Aphorsimus ist die Heimat des guten Gedankens.

Über Nikolaus Cybinski schreibe ich gerne, dass ich oft überrascht, verwundert und amüsiert bin, wie er sich auszudrücken vermag, bei sparsamstem Wörtereinsatz. Mit Witz und Grütze.

Der Autor hat seine Macken, Vorlieben und Ärgernisanlassfreuden. Er liebt die Musik, die Literatur, die Natur, die Frauen. Da ging sie vor mir in ihren High Heels. Und meine Blicke liefen ihr barfuß nach. Er hadert mit dem Alter und misstraut den Institutionen, die im Steilhang der Zeit Sicherheit versprechen. Kaum kann ihm Gott noch helfen: Der Teufel, Gott an die Wand malend –
Viele Aphorismen Cybinskis haben am Ende diese hübschen Fleischerhaken: ?. An ihnen hängen oft die besten Stücke, und Nikolaus Cybinski lädt seine Leser ein, sich mit guten Fragen zu versorgen.

Über den Autor/die Autorin

Nikolaus Cybinski, geboren 1936 in Bitterfeld. Studium in Freiburg und Paris in Geschichte, Deutsch, Französisch. 1965 – 2001 Lehrer am Hans-Thoma-Gymnasium in Lörrach.

Veröffentlichungen von Aphorismen seit 1975 in der Süddeutschen Zeitung, Schwäbischen Zeitung, Frankfurter Rundschau u. v. a.

Buchtitel: Werden wir je so klug sein, den Schaden zu beheben, durch den wir es wurden? (Aphorismen, 1979); In diesem Lande ist das Leben lustig! Wohin du schaust: Lachende Dritte (Aphorismen 1982); Die Unfreiheit hassen wir nun. Wann fangen wir an, die Freiheit zu lieben? (Aphorismen 1987);  Von Gupf südlich (Prosastücke, 1988); Der Anruf während der Tagesschau (Erzählungen, 1990); Der Rest im Risiko (Aphorismen, 1992). Der vorletzte Stand der Dinge (Aphorismen, 2003);  Von Wieden nach irgendwo (Heimatlieder, Gedichte).

Stichworte
Nikolaus Cybinski, Otto Jägersberg, Aphorismen

Statt Abbildungen
ICH SEHE DIE WESPE AN DER FENSTERSCHEIBE,
DIE RAUS INS HELLE WILL
UND DENKE:
WIE ICH
AUF MEINER
JAGD NACH ERKENNTNIS

ICH STARRE DEN ESEL AN,
DER MIR DEN WEG VERSPERRT
UND DENKE:
SO SOLLTEST DU
ÖFTERS IM LEBEN
STEHEN.

DA GING SIE VOR MIR IN IHREN HIGH HEELS.
UND MEINE BLICKE
LIEFEN IHR BARFUß
NACH

SEHE ICH AM BILDSCHIRM
DIE GELÖSCHTEN NACHRICHTEN
IN DEN PAPIERKORB SEGELN,
DENKE ICH, SO KÖNNTE
MEINE SEELE
DEREINST
DAVONFLIEGEN.

IN MEINER BRUST WOHNEN KEINE ZWEI SEELEN.
NUR ÜBER DER GÜRTELLINIE
BIN ICH EIN ANDERER
ALS UNTER.

ICH FAND EIN KÖRNCHEN WAHRHEIT
UND PFLANZTE ES EIN.
ES WURDE EIN PRÄCHTIGER BAUM
OHNE FRÜCHTE.

Globale Gerechtigkeit: Die Zahl der Übergewichtigen hat die Zahl der Unterernährten erreicht.

Dass der Kuckuck, der mir den Mai so liebenswert macht, unter den Vögeln ein Schurke ist, hört man ihm nicht an.

Wachstum brauchen wir, sagte der Politiker. Wachstum! Das hörte sein Darmkrebs und wuchs.

Nikolaus-Cybinski

Verlag Waldemar Lutz

 

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